Lernen lernen

Egal, in welchem Alter sich Menschen befinden, sie lernen ständig dazu. Welche Voraussetzungen braucht es dafür? Wie funktioniert Lernen im hohen Alter? Welche Tipps helfen wirklich?

Sind Menschen ständig mit Lernen beschäftigt? Im Kindergarten, in der Schule, in der Ausbildung, im Studium und im Beruf werden immer wieder neue Informationen und neues Wissen vermittelt. Menschen lernen in ihrem ganzen Leben nicht aus, sondern dazu. Notwendig ist Lernen in jedem Alter.

Was die Menschen in den einzelnen Altersstufen voneinander unterscheidet ist, wie leicht oder schwer ihnen das Lernen fällt. Im Folgenden wird Lernen an sich betrachtet und erklärt, welche Voraussetzungen es dazu braucht.

Wie lässt sich Lernen am besten lernen?

Jedes Gehirn ist von Natur aus imstande, zu lernen. Biologisch ist es also gar nicht nötig, Lernen zu erlernen. Doch Menschen können ihr Gehirn trainieren und es dazu bringen, sich neue Informationen (besser) zu merken. Und um sich Wissen anzueignen, ist es notwendig, sehr viel zu lernen.

In jungen Jahren lernt man in der Schule und im Studium eine Reihe von Lernstrategien kennen. Diese Lernwerkzeuge werden über die Jahre immer wieder genutzt, wenn es darum geht, sich in neue Themen einzuarbeiten. Mit der Zeit fällt der Umgang mit dem Lernen und den dazugehörigen Werkzeugen leichter. Eine langfristige Wirkung stellt sich ein: Man beginnt, effizienter zu lernen.

Mit weniger Arbeit gelangt die im Lernen geübte Person zu einem besseren und schnelleren Lernergebnis. Wichtig ist bei diesem Vorgang, die für sich passenden Lernmethoden zu ermitteln, anzuwenden und bei Bedarf zu optimieren. So kann es beispielsweise helfen, die eigenen Lerntypen zu kennen. Diese Typen geben darüber Aufschluss, welche Wahrnehmungskanäle individuell besonders zum Erschließen neuer Inhalte geeignet sind.

Lernen lernen: Diese Voraussetzungen braucht es

Welche Bedingungen müssen erfüllt werden, damit der Mensch gut lernen kann? Im Folgenden die wichtigsten Faktoren, die für eine optimale Lernsituation sorgen:

  • Die eigene Konzentration steigern. Es kann schon helfen, an einem sauber aufgeräumten Schreibtisch zu lernen. Werden Benachrichtigungen auf dem Smartphone, weiteren mobilen Endgeräten und auf dem PC ausgeschaltet, sorgt dies zusätzlich für eine störungsfreie Lernphase.
  • Lerneinheiten fest einplanen. Sich regelmäßig mit einem Thema oder der eigenen Weiterbildung zu beschäftigen, festigt die eigenen Lernroutinen, mit denen langfristig Lernergebnisse leichter und schneller erzielt werden können. Hier kann es hilfreich sein, sich für jeden Tag einen festen Lerntermin in den Kalender einzutragen.
  • Lesen ist eine gute Möglichkeit, sein Gehirn auch in der Freizeit zu trainieren und mit weiteren Informationen zu versorgen. Lesestoff kann unterhaltend und/oder informierend sein – Hauptsache das Gehirn erhält auf diese Weise neue, noch unbekannte Eindrücke, Erfahrungen und Informationen, die es weiterverarbeiten kann.

Lernen ist keine Frage des Alters

Auch im höheren Alter ist das Gehirn in der Lage, Informationen aufzunehmen, zu erlernen und dauerhaft zu behalten. Klar, in Sachen Geschwindigkeit liegen jüngere Menschen weiter vorne. Sie können Informationen weitaus schneller aufnehmen als ältere Erwachsene.

Doch ältere Menschen haben einen Vorteil: Sie verfügen über weitaus mehr Lebenserfahrung und können so langzeitliche Gedächtnisleistungen gezielter und häufiger mit dem neuen Wissen verknüpfen.

Zudem fällt es älteren Personen leichter, komplexe Sachverhalte zu analysieren - auch weil sie mehr Vergleichsmöglichkeiten haben. Kopfrechnen kann die ältere Generation meist besser als die jüngere. Denn viele junge Menschen sind mit der regelmäßigen Verwendung des Taschenrechners oder Smartphones groß geworden. Für die ältere Generation hingegen war es selbstverständlich, Rechenaufgaben im Kopf zu lösen.

Als junger oder älterer Erwachsener sollte man nie denken, dass man zu alt für das Erlernen neuer Dinge ist. Lernen kann nicht verlernt werden, es müssen nur neue Wege gefunden werden, sich das jeweilige Wissen anzueignen.

Mit diesen Tipps fällt lernen leichter

Heutzutage gilt es, ständig und überall Informationen und weiteres Wissen aufzunehmen. Die folgenden Tipps zur Bewältigung dieser Informations- und Lernflut eignen sich nicht nur für junge Menschen. Auch ältere Generationen können diese nutzen, um im Alltag besser und leichter zu lernen.

Einen Partner oder eine Gruppe zum gemeinsamen Lernen suchen

Sich zu einem festen Termin zu treffen, sorgt für mehr Struktur und lässt viele Lernende motivierter lernen. Denn durch das gemeinsame Lernen entsteht Verbindlichkeit. Diese hilft dabei, die eigenen Lernvorsätze umzusetzen.

Beim Diskutieren und Austauschen mit dem Gegenüber senden und empfangen wir bewusst sowie unbewusst ständig Emotionen. Gefühle wirken wie Verstärker, die dem Gehirn signalisieren, dass eine Situation oder Erfahrung besonders wichtig ist. Auf diese Weise merkt man sich all das leichter, was zuvor mit dem Lernpartner oder in der Lerngruppe besprochen wurde.

Dem Gegenüber tatsächlich gegenüberzustehen oder zu sitzen, erzielt dabei weitaus bessere Lerneffekte als in einem Online-Meeting zu lernen.

Mehrere kleine statt ein großes Ziel setzen

Sich viele kleine Etappenziele zu setzen, kann oft motivierender sein, als an großen und fernen Zielen zu arbeiten. Außerdem lassen sich kleine Ziele weitaus einfacher erreichen. Wer kurz vor dem Beginn einer Weiterbildung steht, kann sich diese in mehrere Ziele unterteilen.

Jedes erreichte Teilziel wird mit einer Kleinigkeit belohnt. Auf diese Weise bleibt man weiterhin motiviert. Ein zusätzlicher Rückblick hilft dabei, sich vor Augen zu führen, was bereits gemeistert und gelernt wurde.

Sich die eigene Lebenserfahrung zunutze machen

Ältere Erwachsene können ihre Erfahrungen und ihr vorhandenes Wissen nutzen, um neue Situationen zu meistern und Informationen zu verarbeiten. Jüngeren Menschen fällt es hingegen leicht, sich schnell auf neue Gegebenheiten einzustellen.

Eine Person im höheren Alter kann überlegen, wie sie bereits gemachte Erfahrungen mit dem Lernstoff einer Weiterbildung verknüpfen kann. Auf diese Weise lässt sich bewährtes mit neuem Wissen zusammenführen.

Eine entspannte Lernatmosphäre schaffen

Hintergrundgeräusche begleiten alle Menschen im Alltag und darüber hinaus. Wenn diese Geräuschkulisse beim Lernen ausgeblendet werden kann, kann Wissen ungestört und in einem konzentrierteren Zustand aufgenommen werden.

Alltagsgeräusche (z. B. Autolärm) lassen sich leider nicht automatisch aussperren. Doch ruhige Musik, wie Meditationsmusik, kann diese störenden Geräusche zu einem gewissen Teil übertönen. Gleichzeitig sorgt eine musikalische Untermalung für eine angenehmere Lernatmosphäre.

Ruhige Lernorte können der eigene Schreibtisch oder öffentliche Räumlichkeiten wie die Bibliothek, dann mit Kopfhörern oder ohne Musik, sein.

In Bewegung bleiben und dabei lernen

Für die Speicherung und Verarbeitung von Informationen spielen die motorischen Zentren des Gehirns eine wichtige Rolle. Wer regelmäßig in Bewegung ist, kann diese entsprechend oft aktivieren. Daten, Fakten, Wörter und Zahlen können sich Kinder wie Erwachsene leichter merken, wenn sie sich dabei bewegen oder diese Informationen laut aufsagen.

Beim Lernen kann es helfen, immer wieder aufzustehen und ein paar Schritte zu gehen. Ein kleiner Rundgang um die Wohnung oder ein längerer Spaziergang tragen dazu bei, dass Gelerntes leichter im Kopf abgespeichert wird.

Jedes Alter hat seine Lern-Vor- und -Nachteile

Ältere Menschen lernen genauso gut wie junge Erwachsene – nur eben auf eine andere Art und Weise. Als älterer Erwachsener kann man seine bereits gemachten Erfahrungen und seinen Wissensschatz nutzen, und diese mit dem neuen Wissen in Verbindung bringen.

Mit einer passenden Lernstrategie, mehreren Etappenzielen auf dem eigenen Lernweg sowie den richtigen Wahrnehmungskanälen ist jeder imstande zu lernen, ganz egal in welchem Alter.

Weiterführende Links/Quellen:

https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/campus/lernen-lernen-114.html

https://www.test.de/Lebenslang-lernen-Lerntipps-fuer-Erwachsene-4587914-0/

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