Zusatzqualifikationen im Lebenslauf: mit richtiger Darstellung profitieren

Zusatzqualifikationen sind ein wichtiger Bestandteil eines jeden Lebenslaufes. Dadurch können Bewerber nämlich auf sich und ihre Kompetenzen aufmerksam machen und das Interesse von Recruitern wecken. Ebendiese wertvollen Zusatzqualifikationen bieten aber auch viel Spielraum, um in ein Fettnäpfchen zu treten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Zusätzliche Fähigkeiten müssen im Lebenslauf prägnant und übersichtlich präsentiert werden. Sie erhalten dabei eine eigene Rubrik.
  • Weniger ist hierbei oft mehr. Bewerber sollten nur starke, aussagekräftige und auf die Stelle bezogene Qualifizierungen erwähnen.
  • Die zusätzlichen Kenntnisse können von sprachlichem Wissen bis hin zu Know-how zu bestimmter Software reichen.

Definition und Beschreibung von Zusatzqualifikationen

Die meisten Arbeitssuchenden sind mit den Standardqualifikationen vertraut, die in einem Lebenslauf enthalten sein sollten. Dazu zählen gängige Aspekte wie die Ausbildung und die Berufserfahrung. Es gibt jedoch auch einige zusätzliche Qualifikationen, die für Arbeitgeber sehr wertvoll sein können und nicht direkt mit der eigenen Ausbildung im Zusammenhang stehen.

Warum sind die Zusatzqualifikationen im Lebenslauf wichtig?

Viele Arbeitssuchende fragen sich, ob sie zusätzliche Qualifikationen in ihren Lebenslauf aufnehmen sollen oder nicht. Schließlich ist der Platz begrenzt und jedes Wort könnte bereits zu viel sein. In den meisten Fällen ist es jedoch ratsam, zumindest besonders aussagekräftige zusätzliche Qualifikationen anzugeben. Je mehr relevante Qualifikationen Bewerber angeben können, desto größer sind ihre Chancen, in die nächste Phase des Einstellungsverfahrens zu gelangen. Aber auch wenn noch nicht über umfangreiche Erfahrungen in einem bestimmten Bereich verfügt wird, kann mit relevanten Qualifikationen das eigene Interesse und Engagement unter Beweis gestellt werden.

Gefragte Zusatzqualifikationen auf dem Arbeitsmarkt und in einer Bewerbung

Wenn Bewerber über relevante Fähigkeiten oder Zertifikate verfügen, sollten sie diese in ihrem Lebenslauf an entsprechender Stelle aufführen. Dazu können bestimmte Computerkenntnisse, Sprachkenntnisse oder branchenspezifische Zertifizierungen gehören. Bewerber sollten keinesfalls zögern, relevante Auszeichnungen oder Erfolge zu erwähnen, wenn sie diese im Laufe der Zeit erworben haben. Arbeitgeber sind immer beeindruckt von Bewerbern, die in ihrem Fachgebiet mehr als das Übliche geleistet haben. Es empfiehlt sich daher also durchaus, diese zu erwähnen.

Sprachen

In einer zunehmend globalisierten Wirtschaft wird es immer vorteilhafter, zwei- oder mehrsprachig zu sein. Viele Arbeitgeber suchen nach Bewerbern, die in mehreren Sprachen kommunizieren können, da sie für jedes Unternehmen eine wertvolle Bereicherung sein können. Daher nehmen viele Arbeitssuchende Sprachen als Zusatzqualifikation in ihren Lebenslauf auf. Indem Sprachkenntnisse im eigenen Lebenslauf angeführt werden, zeigen Bewerber ihren potenziellen Arbeitgebern, dass sie in der Lage sind, auf mehreren Märkten zu agieren. Darüber hinaus können sie sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Bewerbern verschaffen, die vielleicht nur in einer Sprache kommunizieren können.

EDV

EDV-Kenntnisse werden heutzutage häufig als unverzichtbare Zusatzqualifikation in einem Lebenslauf angesehen. Dabei geht es häufig um mehr als um Kenntnisse in einem Standard-Textverarbeitungsprogramm oder den Grundlagen in einem Kalkulationsprogramm. Dieses Wissen wird bereits vorausgesetzt und wird Recruiter nicht davon überzeugen, einen Bewerber einzustellen. Viel wichtiger ist es, mögliche Kenntnisse in einem Programm zu erwähnen, welches für den Arbeitgeber von Relevanz sein könnte und welche sich von anderen Bewerbern abheben.

Fort- und Weiterbildungen

Dass man nie ausgelernt hat, zeigt sich vor allem in der sich ständig wandelnden Berufswelt. Nur durch entsprechende Fort- und Weiterbildungen ist es möglich, auf dem wettbewerbsorientierten Markt zu bestehen und mit aktuellen Kenntnissen zu überzeugen. Eine entsprechende Fortbildung oder Weiterbildung kann auch als zusätzliche Qualifikation im Lebenslauf erwähnt werden.

  • Auch hier ist es wichtig, dass diese nur dann erwähnt werden, wenn sie eine entsprechende Relevanz für die Stelle haben.
  • Wichtig kann die Aufzählung auch dann sein, wenn sich ohne deren Erwähnung eine Lücke im Lebenslauf ergeben würde. Diese sind grundsätzlich immer so gut wie möglich zu vermeiden. Denn leere Stellen im Lebenslauf bringen Bewerber nicht nur in Erklärungsnot, sondern machen sie gegebenenfalls auch zur schlechteren Wahl.
  • Zudem muss die zeitliche Relevanz beachtet werden. Eine Fortbildung, die vor 15 Jahren durchgeführt wurde, hat in aller Regel keinen aktuellen Bestand mehr und ist somit auch nicht erwähnenswert.
  • Natürlich muss die Weiterbildung nicht nur der Stelle entsprechen, sondern auch dem geforderten Niveau. Suchen Unternehmen einen Senior-Programmierer, macht es keinen Sinn, eine Fortbildung für Programmieranfänger in den Lebenslauf einzubinden.

Zusatzqualifikationen im Lebenslauf optimal präsentieren

Ein Lebenslauf wird in der Regel bei der ersten Durchsicht der Bewerber nur wenige Sekunden betrachtet. Bewerber müssen bei der Erstellung bedenken, dass Recruiter oft zig Bewerbungsschreiben berücksichtigen müssen. Entsprechend wichtig ist es, die eigenen Zusatzqualifikationen in Szene zu setzen und auf den ersten Blick ersichtlich zu machen.

Die Zusatzqualifikation ist stets eine eigene Rubrik im Lebenslauf und kann folgende Titel tragen:

  • Zusätzliche Qualifikationen
  • Qualifikationen und Kompetenzen
  • Besondere Kenntnisse

Zu vermeiden ist dabei der Titel »Sonstiges«. Dieser Titel wirkt nicht nur uninteressant, sondern hat auch noch einen abwertenden Charakter. Sonstiges klingt, als wäre der Abschnitt nicht wirklich relevant und nur der Form halber hinzugefügt worden.

Platziert werden die zusätzlichen Kenntnisse im Lebenslauf im unteren Drittel. Nachdem Angaben zur Person, Ausbildung und beruflicher Erfahrung gemacht wurden, können die Zusatzqualifikationen als vierter Hauptpunkt integriert werden.

Bei der Präsentation der Zusatzqualifikationen ist es wichtig, dass Bewerber sich kurz und prägnant ausdrücken. Für Sprachkenntnisse beispielsweise ist es empfehlenswert, diese mit den international anerkannten C-Leveln anzugeben. Zudem werden alle erweiterten Kenntnisse nur in Stichpunkten oder Bullet-Points angegeben.

Zusatzqualifikationen richtig auswählen

Die Angabe von Zusatzqualifikationen kann ein Tanz auf Messers Schneide sein. Denn wer zu viel erwähnt, überladet den Lebenslauf und sorgt dafür, dass dieser unübersichtlich und somit weniger relevant wirkt. Wichtig ist es somit also, nur die wichtigsten und aussagekräftigsten Zusatzqualifikationen zu erwähnen. Doch wie lassen sich diese erkennen?

  • Zunächst sollte die ausgeschriebene Stelle analysiert werden. Was verlangt der potenzielle Arbeitgeber bereits als klares Kriterium, damit Bewerber infrage kommen? Darüber hinaus besteht dann die Möglichkeit, relevante Zusatzqualifikationen abzuleiten.
  • Potenzielle Bewerber sollten sich fragen, welche Herausforderungen eine Stelle mit sich bringt, die in der Ausschreibung nicht erwähnt wurden. Über die entsprechenden Kenntnisse zur Erfüllung dieser Herausforderungen können dann die richtigen Zusatzqualifikationen erwähnt werden.

Anerkennung und Zertifizierung

Zusatzqualifikationen können durch eine Zertifizierung oder eine staatliche Anerkennung verstärkt werden. Vor allem in Zeiten der digitalen Weiterbildung könnten Bewerber dazu neigen, möglichst viele Kurse über entsprechende Plattformen zu belegen und diese dann im Lebenslauf anzuhäufen. Generell gilt, je besser die Anerkennung und die Aussagekraft einer Zertifizierung ist, desto mehr Eindruck hinterlässt sie beim Arbeitgeber.

Anwendbarkeit

Jeder Bewerber verfügt über diverse Zusatzqualifikationen. Die Kunst dabei ist es, nur jene zu erwähnen, die für den Arbeitgeber von Bedeutung sind. Dabei ist oft ein Blick hinter die Kulissen gefragt. Wer im Sekretariat tätig ist, hat in der Regel wenig mit einer Buchhaltungssoftware zu tun. Wer dafür im Rechnungswesen arbeitet, braucht womöglich nur selten Top-Kenntnisse in Sprachen abseits von Deutsch und Englisch. Die Anwendbarkeit ist einer der wichtigsten Punkte, die Bewerber vorab hinterfragen müssen.

Aussagekraft

Bewerber sollten darauf achten, dass vor allem starke Zusatzqualifikationen angegeben werden. Denn hier gilt oft, dass weniger im Endeffekt mehr ist. Der Lebenslauf kann erschlagend wirken, wenn zu viele Zusatzqualifikationen angegeben werden. Vor allem dann, wenn wenig aussagekräftige oder nicht benötigte Qualifikationen angegeben werden.

Alleinstellungsmerkmal

Damit eine zusätzliche Qualifizierung den Unterschied machen kann, muss sie sich als Alleinstellungsmerkmal herausstellen. Mittlerweile besitzt fast jede Person entsprechende Kenntnisse in Microsoft-Office-Programmen. Diese noch einmal gesondert hervorzuheben macht nur dann Sinn, wenn es sich um erweiterte Anwendungsfähigkeiten handelt. Auch Grundkenntnisse in Französisch oder Spanisch sind natürlich erwähnenswert. Wer eine Sprache fließend beherrscht, hebt sich jedoch deutlich von anderen Bewerbern ab.

Fazit

Zusätzliche Qualifikationen im Lebenslauf sind für viele Stellen unerlässlich geworden. Bewerber können so möglicherweise den entscheidenden Vorteil erlangen und in die nächste Phase des Bewerbungsprozesses eingeladen werden. Wichtig ist es dabei, dass die Relevanz gegeben ist und der Lebenslauf nach wie vor übersichtlich und aussagekräftig bleibt.