Unseriöse Kursanbieter erkennen

Redaktion

31. August 2022

Die berufliche Weiterbildung gewinnt immer mehr an Bedeutung. Durch die zunehmende Digitalisierung werden immer mehr Fachkräfte benötigt, die mit dem technologischen Fortschritt mithalten können. Mit regelmäßigen Weiterbildungen können Arbeitnehmer sicherstellen, dass sie den Anschluss nicht verpassen. Gerade die Nutzung von Online-Kursen eröffnet Berufstätigen neue Wege der Weiterbildung und führt zu einer erhöhten Nachfrage nach entsprechenden Angeboten. Doch nicht jeder Kursanbieter hält auch, was er verspricht und so versuchen leider auch viele schwarze Schafe Kunden mit überzogenen Werbebotschaften anzulocken, um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wir zeigen, woran unseriöse Kursanbieter erkannt werden können und worauf es bei der Auswahl eines Online-Kurses ankommt.

Woran erkennt man einen unseriösen Kursanbieter?

Für unerfahrene Nutzer ist bedauerlicherweise nicht sofort erkennbar, ob es sich um ein seriöses oder um ein unseriöses Kursangebot handelt. Wer jedoch auf die Details achtet, der findet schnell heraus, ob er an einen unseriösen Kursanbieter geraten ist. Erkennbar sind unseriöse Kursanbieter unter anderem an den folgenden Punkten:

• Überzogene Versprechungen:
  Aussagen, wie „über Nacht vom Anfänger zum Profi“ oder „Garantie für Ihre Beförderung“ sollten immer mit Vorsicht genossen werden. Denn der Erfolg einer Weiterbildung hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab und auch der beste Online-Kurs garantiert nicht, dass die Teilnehmer wirklich zum Profi werden.
  
• Druck ausüben:
  Ebenfalls oft angewendet ist die Ausübung von Druck, um die Kunden zu einer schnellen Anmeldung zu bewegen. So wird zum Beispiel vorgegaukelt, dass der Kurs nur noch für wenige Stunden zum reduzierten Preis erhältlich ist oder noch 3 Plätze frei sind und eine schnelle Entscheidung getroffen werden muss. Die Interessenten geraten so unter Druck und entscheiden sich unter Umständen für den Kurs, ohne vorab geschaut zu haben, ob das Angebot auch wirklich das Richtige für sie ist.
  
• Kein Impressum:
  Wenn auf der Webseite eines Anbieters kein Impressum oder nur eine unvollständige Anbieterkennzeichnung vorhanden ist, dann sollten die Interessenten unbedingt die Finger davon lassen. Denn in diesem Fall ist davon auszugehen, dass sich der Kursanbieter im Ausland befindet und die Teilnehmer keine Möglichkeiten zur Reklamation haben.
  
• Kein Widerrufsrecht:
  Bei Online-Kursen ohne Teilnehmerbegrenzung gilt das gesetzliche Widerrufsrecht von 14 Tagen und die Teilnehmer können die Buchung innerhalb dieser Frist widerrufen. Sollte ein Kursanbieter kein Widerrufsrecht anbieten, dann spricht das ebenfalls nicht für die Seriosität des Angebots und lässt zudem ebenfalls vermuten, dass er seinen Sitz im Ausland hat.
  
• Überhöhte Kosten:
  Die Erstellung eines Online-Kurses ist mit hohem Aufwand verbunden, was sich die Anbieter natürlich bezahlen lassen. Dennoch sollte das Kursangebot hinterfragt werden, wenn die Kosten sehr hoch angesetzt sind. Wird etwa für ein zweistündiges Online-Seminar eine Teilnahmegebühr von mehr als 1.000€ veranschlagt, dann steht das in keiner Relation zu dem, was geboten wird.
  
• Hohe Rabatte:
  Zweifel sollten auch aufkommen, wenn der Kurs regulär 1.499€ kosten soll und für ausgewählte Teilnehmer oder einen Aktionszeitraum schon für 49,99€ erhältlich ist. Für Schnäppchenjäger sind solche Rabatte zwar sehr verlockend, doch stellt sich hier die Frage, warum ein derart kostspieliges Kursangebot beinahe schon verschenkt wird.

Auswahlkriterien für seriöse Kurse

Seriöse Kurse bieten Transparenz und informieren umfassend über den Ablauf, den Kursanbieter und die Weiterbildungsmöglichkeiten im ausgewählten Bereich. Aber auch weitere Punkte zeigen, ob die Qualitätsstandards bei einem Anbieter stimmen und ob es sich um ein seriöses Kursangebot handelt.

Plattform

Die Seriosität eines Anbieters lässt sich häufig bereits bei einem Blick auf die Onlinepräsenz erkennen. Die Webseite sollte professionell gestaltet sein und in Bezug auf die Technik auf dem neusten Stand sein. Bugs oder Seitenaufbaufehler hingegen sprechen nicht für die Professionalität und stellen ein Indiz für die mangelnde Seriosität eines Anbieters dar.

Aufgrund der großen Nachfrage nach Online-Kursen stehen inzwischen einige Plattformen für die Online-Weiterbildung zur Verfügung. Um nicht auf unseriöse Kursanbieter hereinzufallen, empfiehlt es sich, auf bekannten Plattformen nach den gewünschten Kursangeboten zu suchen.

Empfehlenswerte Kursanbieter sind zum Beispiel:

• Udemy
• Lynda
• Udacity
• Lecturio

Dozent

Dass der Dozent über die fachliche Qualifikation verfügen muss, um einen Kurs anbieten zu können, ist selbsterklärend. Aber ein Studium im jeweiligen Fachbereich reicht noch nicht aus, um das erforderliche Wissen an die Teilnehmer vermitteln zu können. Der Dozent sollte auch über das fachliche Wissen hinaus qualifiziert sein, um Kurse erstellen und anbieten zu können. Des Weiteren sollte er wirtschaftlich unabhängig sein und sich mit den Weiterbildungsmöglichkeiten der Branche auskennen. Von Vorteil ist es auch, wenn er mit der IHK zusammenarbeitet und der Kursanbieter zudem die Möglichkeit bietet, einen IHK-zertifizierten Abschluss zu machen.

Bewertungen

Die Bewertungen ehemaliger Kursteilnehmer sind ebenfalls eine gute Möglichkeit, um sich von der Qualität des Anbieters zu überzeugen. Anhand der Erfahrungsberichte lässt sich erkennen, ob sich die Teilnahme an den Kursen lohnt und der Anbieter seriös arbeitet. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn der Kursanbieter ausschließlich in den höchsten Tönen gelobt wird. Hier kann davon ausgegangen werden, dass die Erfahrungen gefaked sind und die Bewertungen gekauft wurden.

Fazit

Wer einen Online-Kurs bucht, der möchte sich im jeweiligen Bereich weiterbilden und eventuell seine Karrierechancen verbessern. Leider tummelt sich in der Branche auch eine Reihe an unseriösen Anbietern, die mit leeren Versprechungen locken und den Teilnehmern lediglich das Geld aus der Tasche ziehen möchten. Weitere Methoden beinhalten die Druckausübung, um die Teilnehmer zu einer schnellen Buchung zu überreden, indem der Eindruck erweckt wird, dass nur noch wenige Teilnehmerplätze vorhanden sind oder die Rabattaktion schon bald ausläuft. Um sich vor unseriösen Kursanbietern zu schützen, sollte das Kursangebot genau angeschaut werden. Für die Qualität eines Kurses sprechen zum Beispiel eine professionelle Internetpräsenz, fachkundige Dozenten und positive Bewertungen ehemaliger Kursteilnehmer.