Lernen mit Musik

Für manche ist Lernen mit Musik unvorstellbar, für andere ist Musik jedoch der Schlüssel dazu, um Gelerntes effektiv im Gedächtnis abzuspeichern. Nicht jede Musik ist für den besseren Lernerfolg geeignet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor allem auditive Lerntypen können ein effizienteres Lernen durch Musik umsetzen.
  • Es bedarf einer beständigen Geräuschkulisse. Zu laute Töne, traurige oder Partymusik sind nicht besonders geeignet.
  • Durch gewisse Musik können Alphawellen im Gehirn aktiviert werden. So wird der Lernerfolg erhöht.

Wie wirkt sich Musik beim Lernen aus?

Musik kann durchaus einen positiven Effekt in Bezug auf das Lernen haben. Studien haben gezeigt, dass ein Kind, welches mit Musik in Berührung kommt, insgesamt bessere Leistungen erbringen kann. Außerdem kann Musik das Gedächtnis und die Konzentration fördern oder auch die Motivation steigern und Stress abbauen.

Man geht davon aus, dass Musik das Gehirn in ähnlicher Weise beeinflusst wie Sport den Körper. So wie regelmäßige körperliche Betätigung, die Fitness und die allgemeine Gesundheit verbessern kann, kann auch die regelmäßige Beschäftigung mit Musik die kognitiven Funktionen und die schulischen Leistungen verbessern.

Alphawellen einfach erklärt

Wenn der Mensch sich in einem Zustand tiefer Konzentration oder Fokussierung befinden, produziert das Gehirn mehr Alphawellen. Alphawellen haben einen Frequenzbereich von 8-12 Hz und sind am stärksten ausgeprägt, wenn Personen wach, aber entspannt sind und die Augen geschlossen haben.

So können beispielsweise beim Meditieren, bei leichtem Yoga, nach einer Massage oder kurz vor dem Einschlafen mehr Alphawellen produziert werden. Alphawellen werden zwar mit Entspannung in Verbindung gebracht, spielen aber auch eine wichtige Rolle in puncto Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Lernen. Eine Steigerung der Alphawellenaktivität kann die Gedächtnisleistung verbessern und den altersbedingten Gedächtnisverlust verlangsamen.

Geeignete Musik beim Lernen

Die richtige Musik kann dazu beitragen, die Teile des Gehirns zu stimulieren, die für das Gedächtnis und das Lernen zuständig sind. Vor allem klassische oder instrumentale Musik eignet sich, um einen besseren Lerneffekt erzielen zu können.

Es hängt aber auch davon ab, welche Inhalte gelernt werden sollen. Vor allem beim Lernen von Vokabeln entsteht durch das gleichzeitige Hören anderer Wörter eine Interferenz. Dies kann vom Gehirn als Störfaktor angesehen werden und dafür sorgen, dass sich Musik beim Lernen gegenteilig auswirkt. Auch Umgebungsgeräusche aus der Natur können zum Lernerfolg beitragen. Wellenrauschen, Vogelgesang oder die natürlichen Geräusche während eines Gewitters sind hierbei geeignet.

  • Instrumentale Musik oder Umgebungsgeräusche sind besonders beim Lernen von Vokabeln oder Texten geeignet.
  • Klassische Musik wie Stücke von Mozart können eine beruhigende und gleichzeitig für das Gehirn anregende Wirkung haben.
  • Generell ist wichtig, dass die ausgewählte Musikrichtung ein Wohlgefühl auslöst. Wer beim Lernen auf Musik zurückgreift, die als nicht angenehm oder gar als Ablenkung empfunden wird, kann den Lernerfolg sogar minimieren.

Apps und Tools

Es gibt bereits einige Apps und Tools, die sich mit entsprechender Musik beschäftigen, welche die Konzentration oder auch die Entspannung fördern soll. Dadurch soll es möglich werden, ein individuelles Geräusch- und Musikerlebnis zu schaffen, um das volle Potenzial beim Lernen ausschöpfen zu können.

brain.fm

Brain.fm kann über die Webseite oder per App genutzt werden. Durch künstliche, von Algorithmen erzeugte Musik sollen die Gehirnwellenaktivität verbessern. Die Musik soll den Fokus, die Konzentration und das Gedächtnis verbessern. Auch beim Bearbeiten der Hausaufgaben können die Musikstücke unterstützen.

myNoise.net

myNoise.net ist eine Website, auf der eine eigene Geräuschkulisse mit weißem Rauschen zusammengestellt werden kann. Weißes Rauschen bezeichnet Geräusche, die andere Geräusche überdecken. Dies kann für Menschen hilfreich sein, die sich nur schwer konzentrieren können. Der Anbieter bietet eine Vielzahl verschiedener Geräusche, darunter Naturgeräusche, Stadtgeräusche und mechanische Klänge.

Diese können individuell gemischt und kombiniert werden, um eine eigene Klangwelt zu schaffen. Die Website bietet auch ein Soundmixer-Tool, mit dem die Lautstärke jedes einzelnen Geräuschs eingestellt werden kann. So lässt sich eine individuelle Geräuschbalance finden, welche die Konzentration fördern kann. Der Dienst kann kostenfrei nach einer Registrierung genutzt werden.

Noisli

Noisli ist ein Generator für Hintergrundgeräusche und Farben, der dabei helfen sollen, sich zu konzentrieren und die eigene Produktivität zu steigern. Die App bietet eine breite Palette von Klängen, darunter weißes Rauschen, Regen und Wind, die individuell gemischt und angepasst werden können, um eine perfekte Geräuschumgebung zu schaffen.

Zusätzlich zu den Klängen bietet Noisli auch eine Reihe von Visualisierungen, darunter einen Farbverlauf und eine Waldszene. Es lassen sich Timer und Alarme einstellen, damit beim Lernen nicht der zeitliche Überblick verloren geht.

YouTube-Videos

Auch über YouTube können spezielle Videos oder eine ganze Playlist aufgerufen werden, die Musik zur Förderung der Konzentration wiedergeben. Diese Möglichkeit ist kostenfrei, bietet aber auch etwas weniger Funktionen als spezialisierte Dienste.

YouTube-Videos können sich besonders dann eigenen, wenn Musik zum Lernen erst einmal ausprobiert werden soll.

Wissenschaft uneinig

Noch ist sich die Wissenschaft nicht ganz einig darüber, ob Musik nun tatsächlich dazu beiträgt, um besser oder schneller lernen zu können. Es gibt jedoch bereits einige Studien, die zumindest eine bessere Durchblutung gewisser Hirnareale beim Hören von Musik nachweisen.

Auch über die Art der Musik ist man sich noch nicht 100-prozentig sicher. Es scheint aber so, als würde vor allem Musik mit 56 bis 64 Schlägen pro Minute zu einem besseren Lernergebnis beitragen können.

Fazit

Lernen mit Musik ist natürlich Geschmackssache. Einigen Lerntypen kann das Musikhören unterstützen, andere können sich dadurch aber auch gestört fühlen. Wer sich für das Lernen mit Musik entscheidet, kann dabei auf verschiedenste Dienste zurückgreifen. Die richtige Musik zum Lernen produziert Alphawellen und fördert die Durchblutung des Gehirns. So kann möglicherweise ein besserer Effekt beim Lernen erzielt werden.

Die passende Lernmusik ist vorbereitet? Jetzt fehlt nur noch der richtige Kurs: