Die 5 besten Programmiersprachen für Kinder

Programmieren ist nicht nur eine hochkomplexe Tätigkeit für Erwachsene. Das Erlernen von Programmiersprachen ist im digitalen Zeitalter von großer Bedeutung und kann auch bereits von Kindern erlernt werden. Dabei ist Programmieren alles andere als eine Pflichtaufgabe. Coden kann richtig Spaß machen und ermöglicht bereits den Jüngsten einen relativ simplen und freudvollen Start in die Welt des Programmierens. Vor allem mit den folgenden fünf Programmiersprachen für Kinder kann das Verständnis optimal gefördert werden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Programmierung bereits ab vier Jahren möglich
  • kindgerechte Lösungen für Soft- und Hardwareprogrammierung
  • spielerisches Lernen durch visuelle Reize
  • Einstieg in weiterführende Programmiersprachen

Die 5 besten Programmiersprachen für Kinder sind in dieser Tabelle kurz und knapp aufgelistet und präsentieren sich bereits vorab mit ihren jeweiligen Besonderheiten.

PlatzNameTyp (Blockbasiert/Codebasiert)Besonderheiten (bis zu 3 und sehr kurz halten - Tabelle)Passender Link
1 Scratch Blockbasiert starke Community, kostenfrei, starker visueller Input 
2 Blockly Blockbasiert kategorisierte Blöcke, eigene Blöcke erstellbar, visuelle Programmiersprache 
3 Nepo Blockbasiert im deutschen Bildungswesen genutzt, direkt über Browser nutzbar 
4 Python Codebasiert umfassende Sprache, häufig in der Praxis genutzt 
5 Ruby Blockbasiertab vier Jahren geeignet, Geschichten-Reihe zum Erlernen 

Top 5 Programmiersprachen für Kinder

Wenn Kinder eine Programmiersprache lernen möchten, kann es je nach Alter und komplexem Denkvermögen verschiedene Sprachen geben, die am besten verstanden und angewendet werden können. Prinzipiell empfiehlt es sich, mit einer sehr simplen Sprache zu starten. So lassen sich gezielt schnelle Erfolge erzielen, das Verständnis wird gefördert und der sichtbare Erfolg weckt neue Motivation bei interessierten Kindern.

1. Platz: Scratch

Bei der Programmiersprache Scratch handelt es sich um eine Einstiegsmöglichkeit für Kinder zwischen acht und 16 Jahren, die das Programmieren erlernen möchten. Entwickelt wurde Scratch von der Lifelong Kindergarten Group, in der verschiedenste Experten der MIT-Universität tätig sind. Die Sprache wurde 2007 entwickelt und basiert auf einer blockbasierten Schnittstelle. Scratch ist eine aufbauende Sprache und kann den Umstieg auf Java oder Python erleichtern. Einfache Apps wie Flappy Birds oder visuelle Geschichten können problemlos programmiert werden. Erste kleine Websites lassen sich hingegen nur schwierig umsetzen.

Die Sprache hat eine große Online-Community, wo Projekte hochgeladen werden können. Hierfür erhalten Kinder dann nicht nur lobenswertes Feedback, sondern können sich auch Inspiration für neue Aufgaben holen. Zwar ist Scratch im Vergleich zu anderen Sprachen bereits etwas komplexer, weshalb im frühen Kindesalter noch von der Programmierung abgeraten wird. Die Sprache bietet einen großen visuellen Input und setzt auf ein Bausteinprinzip. Dieses soll von Kindern besonders leicht verstanden werden, da im Kindesalter gerne mit Bauklötzen und Legosteinen gespielt wird. Die Programmiersprache ist vollständig kostenfrei nutzbar und auf Mac, Windows und Linux verfügbar.

2. Platz: Blockly

Blockly ist eine Programmiersprache, die von Google entwickelt wurde. Der Name ist Programm, denn Blockly läuft über eine blockbasierte Schnittstelle. Die Sprache eignet sich am besten für Kinder ab 10 Jahre und bietet einen visuellen Anreiz mit verschiedenen Farben, um die Oberfläche spannender zu gestalten. Die Sprache wurde 2011 entwickelt und 2012 der Öffentlichkeit präsentiert. Blockly eignet sich für die Programmierung von kleinen Spielen, kann jedoch im Prinzip auch kleine KI-System schreiben, um den LEGO Star Wars BOOST Droiden zu steuern.

Wer nicht so kreativ ist, findet in der Anwendung bereits Vorschläge wie ein Puzzle- oder Labyrinth-Spiel. Mit einer Drag-and-Drop-Arbeitsweise kann Blockly so intuitiv erlernt werden. Zudem sind die einzelnen Blöcke in übersichtliche Kategorien unterteilt. Bei Blockly handelt es sich um eine JavaScript-Bibliothek. Es ist daher naheliegend, dass die Sprache eine gute Grundlage für das Erlernen von JavaScript selbst ist.

3. Platz: Nepo

Mit Open Roberta findet sich auch eine deutsche Programmierlösung für Kinder in der Bestenliste. Die vom Frauenhofer-Institut entwickelte Möglichkeit soll Programmieren wahrhaftig zum Kinderspiel machen. Gestartet werden kann direkt im Browser, denn Open Roberta ist vollumfänglich kostenfrei nutzbar. Die Programmiersprache, in der gearbeitet wird, heißt Nepo. Sie besitzt grafische Komponenten und reiht sich so in die bunte Oberfläche von Kinder-Programmiersprachen ein. Open Roberta besteht bereits seit 2002 und wird auch an deutschen Schulen genutzt, um erste Programmierkenntnisse zu vermitteln.

Die Sprache ist blockbasiert und einzelne Blöcke können ganz einfach an die richtige Stelle gezogen werden. Nepo fokussiert sich immer auf Roboter oder ein Hardware-System. Dadurch können eigene Roboter programmiert werden, die dann gehen oder andere Bewegungen imitieren können. Die Sprache eignet sich jedoch nicht, um Apps oder Spiele zu programmieren. Da Open Roberta einen starken Bezug zu Robotern hat, ist die Programmiersprache eher für Kinder ab 12 Jahren geeignet. Aufgrund des direkten Bezugs zu künstlicher Intelligenz kann Nepo vor allem für die Sprache Python vorbereiten.

4. Platz: Python

Python ist keine klassische Programmiersprache für Kinder, sondern wird auch von Profis in der Praxis genutzt, um teils hochkomplexe Programmierungen durchzuführen. Nichtsdestotrotz kann die Sprache vergleichsweise sehr einfach erlernt werden. Die Sprache fand ihre Ursprünge in den 1990-er Jahren und wurde von Guido van Rossum entwickelt. Python ist im Gegensatz zu allen anderen präsentierten Sprachen codebasiert und arbeitet nicht mit vorgefertigten Blöcken. Python bietet sich für Teenager an, die Programmmieren lernen möchten oder bereits in einer einfachen Sprache geübt haben.

Die Oberfläche ist nicht mehr verspielt oder farblich ansprechend. Python konzentriert sich einzig auf das Programmieren selbst. Mit der Sprache können nahezu alle Projekte umgesetzt werden. Egal, ob einfache Spiele wie Tetris oder hochkomplexe Roboter-Programme, Python gilt als vergleichsweise besonders simple Sprache. Die Codes sind kurz und übersichtlich, was das Lernen erleichtert. Die Programmiersprache kann vollständig kostenlos genutzt werden und kann als OpenSource-Sprache überzeugen.

5. Platz: Ruby

Ruby ist eine Programmiersprache für Kinder, die speziell zum Erlernen des Programmierens entwickelt wurde. In vielen Schulen auf der ganzen Welt findet die Sprache Einsatz und soll den Einstieg in das Programmieren so einfach und spielerisch wie möglich gestalten. Entwickelt wurde Ruby bereits Mitte der 1990-er Jahre vom Japaner Yukihiro Matsumoto. Die Programmiersprache für Kinder ist blockbasiert und ermöglicht so den einfachen Umgang. Ruby eignet sich für Kinder ab vier Jahren und kann somit bereits sehr früh verwendet werden.

Die Sprache wurde mit eigenen Kinderbüchern ausgestattet, die das Programmieren in einer Geschichte erzählt. Im Buch werden Grundlagen des Programmierens in Ruby vermittelt und Kinder erlernen so spielerisch den Einstieg. Ruby ist sehr vielseitig. In der Nutzung von Kindern eignet sich die Sprache vor allem dafür, um simple Spiele oder Apps in 2-D zu programmieren.

Unterschied: Codebasierte & Blockbasierte Programmiersprachen

Viele der Programmiersprachen für Kinder haben eine blockbasierte Schnittstelle. Warum das so ist, lässt sich ganz einfach erklären. Blockbasierte Sprachen liefern bereits fertig zusammengestellte Blocks, die dann ganz einfach an die richtige Stelle gezogen werden können. Das bedeutet, Codes müssen nicht erst selbst geschrieben werden und Syntax-Fehler sind somit unmöglich. Blockbasierte Programmiersprachen eignen sich somit bestens, um den simplen Einstieg in die Welt des Programmierens zu erlernen. Denn wenn eine Syntax nicht selbst geschrieben werden muss, kann der Fokus voll und ganz auf der sinnvollen Zusammensetzung liegen.

Das Verstehen der Aneinanderreihung und Platzierung von verschiedenen Codes ist fundamentales Programmierwissen. Eine selbst geschriebene Syntax verzeiht keine Fehler. Allein ein fehlendes Komma kann dazu führen, dass das gewünschte Ergebnis nicht angezeigt wird. Vor allem bei Kindern kann dies schnell zur Frustration führen. Daher eignet sich eine blockbasierte Sprache bestens zum Lernen und Verstehen. Codebasierte Sprachen werden hingegen von Profis genutzt. Natürlich gibt es auch Sprachen wie Python oder JavaScript, die eine selbst erstellte Syntax voraussetzen und verhältnismäßig einfach zu lernen sind. Diese Sprachen sind aber erst für Jugendliche interessant, die in Zukunft möglicherweise auch beruflich Programmierungen durchführen möchten.

Kinder-Hardware-Programmierung: Was ist das überhaupt?

Hardware-Programmierung beschäftigt sich mit Lösungen zur Programmierung von greifbaren Gegenständen. Im Vergleich zu Software-Programmierung werden keine Codes für Spiele oder Websites geschrieben. Ein realer Gegenstand kann hierbei programmiert werden, um dann Befehle ausführen oder selbstständig Funktionen durchführen zu können.

Arduino

Arduino ist ein vielseitig einsetzbares Gerät zur Hardware-Programmierung. Auf den ersten Blick komplex, lässt sich Arduino auch optimal von Kindern nutzen, um nahezu spielerisch erste Erfahrung im Bereich der Hardware-Programmierung zu sammeln. Der Microcontroller lässt sich dabei besonders umfangreich programmieren. Je nach Wunsch kann er zu einer Wetterstation, einer digitalen Uhr oder einem Temperaturmesser umfunktioniert werden. Doch auch Roboter können mit Arduino programmiert und Autos ferngesteuert werden.

Raspberry Pi

Beim Raspberry Pi handelt es sich um einen Computer im Mini-Format. Entsprechend groß sind auch die Anwendungsmöglichkeiten, welche sich programmieren lassen. Durch das enorme Potenzial ist der Raspberry Pi auch für Kinder geeignet, die einen Bezug zur Hardware-Programmierung haben. Denn der Mini-Computer weckt definitiv den Erfindergeist. Zudem wurde das Gerät so entwickelt, dass der Einstieg besonders leicht fällt. Mit dem Gerät können unter anderem intelligente Produkte geschaffen, Warnleuchten erstellt und eigene Sprachassistenten nachgebaut werden.

Roboter-Programmierung: Botley und Co.

Besonders spannend für Kinder sind Roboter, die selbst programmiert werden können. Das Spielzeug mit lehrendem Hintergrund kann durch eine Programmierung entsprechend gesteuert werden. Programmierbare Roboter wie Botley und Co. bieten einen besonders einfachen Einstieg in die Möglichkeiten der Hardware-Programmierung. Bereits Kinder in jungem Alter können so einen Einstieg erlernen. Die Programmierung erfolgt meist über Tasten und Knöpfe an den Robotern selbst, damit Kinder direkt ihre Handlungen verstehen können.

Fazit

Programmiersprachen für Kinder sind eine spannende Möglichkeit, um das logische Denken und das technische Verständnis von Kindern zu fördern. Es gibt Sprachen, die speziell für Kinder gedacht sind und einen spielerischen Erstkontakt zum Programmieren herstellen. Der Einstieg ist bereits zwischen vier und acht Jahren möglich und Kinder können durch die bunte und visuell ansprechende Programmierumgebung auf kindgerechte Art und Weise lernen.
Durch einfache Blöcke kann ein grundlegendes Wissen erlangt und die Funktion von einer fertigen Syntax verstanden werden. Mit der Programmierung von einfachen Spielen oder Roboter-Mechanismen sehen Kinder in geeigneten Sprachen sehr schnell Ergebnisse und bekommen so einen weiteren Anreiz, sich mit dem Programmieren zu beschäftigen.