Das Konzept der UPLOAD Academy – mit Falk Hedemann Teil 1/2

Ein Anbieter auf unserer Website hat nur ein einziges Weiterbildungsangebot (Thema Content-Marketing): die UPLOAD Academy. Und sie geht auch sonst einen anderen Weg. Dem zugrunde liegt das UPLOAD Magazin für Content-Profis.   

Wir trafen uns mit Co-Gründer und -Herausgeber Falk Hedemann. Das dauerte erfreulicherweise etwas länger als gedacht. Deswegen dürfen wir das Gespräch in zwei Teilen präsentieren.  

In diesem, ersten Teil unterhielten wir uns unter anderem über deren Interpretation einer Lernplattform, die Umsetzung kontinuierlicher Lernangebote sowie die Bedeutung des Community-Gedankens in der Weiterbildung.

Falk Hedemann, Co-Gründer der UPLOAD Academy und Co-Herausgeber des UPLOAD Magazins. Foto: Karl Kratz

Das Fachmagazin UPLOAD mit seinem Schwerpunkt auf Content-Marketing gibt es in dieser Form seit 2013. Und auch wenn Ihr Euer mediales Angebot stetig ausgebaut habt, schien der Schritt zu einem Anbieter für Online-Weiterbildung im November nicht zwingend, oder doch?

Tatsächlich sehe ich die Content Academy wirklich als logische Weiterentwicklung von UPLOAD an. Wir legen unseren Fokus schon seit vielen Jahren auf nutzwertige Inhalte, die nicht einfach nur Reichweite erzielen, sondern im besten Fall etwas bewirken sollen. Neben Magazin-Artikeln gab es bereits E-Books und erste Onlinekurse. 

Thematisch haben wir im Laufe der Jahre viel ausprobiert und uns letztlich in der ganzen Breite des digitalen Business bewegt. Wir haben daraus reichlich gelernt, aber ganz zufrieden waren wir mit der Fülle an Themen letztlich nicht mehr. Man könnte auch sagen, hier fehlte uns etwas der Fokus.

Parallel dazu haben wir in unseren Content-Projekten für verschiedenste Unternehmen häufig die Erfahrung gemacht, dass es große Wissenslücken im Bereich Content und Content-Marketing gibt. So waren wir nicht selten selbst dann beratend tätig, wenn wir eigentlich »nur« für die Content-Kreation engagiert wurden. 

Erschwerend kommt hinzu, dass Personen, die im Content-Bereich arbeiten, häufig nicht dafür ausgebildet sind. Punktuelle Weiterbildungen gibt es zwar genügend, aber uns fehlte ein Angebot für den ganzheitlichen Blick auf die inhaltsbasierte Kommunikation, auf das wir bei Bedarf verweisen können.

Aus diesen beiden Strängen entstand die Idee, UPLOAD als Lernplattform für Content zu begreifen. Inhaltlich haben Jati (UPLOAD-Gründer Jan Tißler) und ich eine Re-Fokussierung auf das Ur-Thema »Digitales Publizieren« vorgenommen, mit dem die UPLOAD-Plattform ursprünglich gestartet ist. Uns war zudem schnell klar, dass wir das Content-Wissen in der heutigen Zeit in verschiedenen Formen anbieten müssen.

Jan Tißler, Co-Gründer der UPLOAD Academy und Co-Herausgeber des UPLOAD Magazins. Foto: UPLOAD

Wir haben daher nicht nur das Magazin thematisch fokussiert, sondern mit der Academy ein neues Angebot geschaffen. Beides dreht sich jetzt um den vielfältigen Content-Bereich. Während die Magazin-Artikel das WAS erklären, zeigen die Lektionen ganz konkret, WIE die praktische Umsetzung von Content-Projekten funktioniert. 

Die Academy-Lektionen sind zudem speziell als Lerninhalte konzipiert. Sie geben viele Tipps, arbeiten mit Beispielen und fassen die wichtigsten Punkte in Merksätzen zusammen. Alle Lektionen gibt es zudem in Text-, Audio- und visueller Form.

Weiterbildungen haben eine bestimmte Dauer. In Live-Formaten ist die exakt begrenzt, in Selbstlernformaten zumindest für eine bestimmte, geschätzte Lerndauer ausgelegt. Die Lernmaterialien bleiben einem dauerhaft, aber die Lerninhalte hat man irgendwann abgearbeitet. Und irgendwann sind sie auch nicht mehr aktuell. 

Das ist ein Punkt, der bei Euch auffällig anders ist. Einerseits gibt es klassische Lernmaterialien, andererseits werden die Inhalte für alle Teilnehmer unbegrenzt fortlaufend aktualisiert. Wieso ist Euer Konzept so angelegt und wieso machen das andere nicht? Ist das Thema Content-Marketing dafür besonders geeignet?

Für uns war es eine ganz bewusste Entscheidung, mit der wir gleichermaßen auf das Angebot auf dem Markt und auf die speziellen Herausforderungen im Themengebiet Content reagieren. Die Content Academy ist eine Plattform für kontinuierliches Lernen, weil es das vorher noch nicht gab. 

Die bestehenden Angebote, die wir bei unseren Recherchen gefunden haben, sind alle zeitlich und/oder inhaltlich limitiert. Mit diesen Einschränkungen wollten wir bewusst brechen, daher haben wir uns für ein Modell entschieden, mit dem ein zeitlich und örtlich unabhängiges Lernen möglich ist. 

Bei uns bestimmen die Lernenden selbst, wie lange sie die Academy nutzen wollen und wo und wann sie lernen. Zudem haben sie die Möglichkeit, mit uns über Themen für neue Lektionen zu sprechen, die sie sich wünschen. So bleiben wir sehr nah an der Zielgruppe und können auf deren Bedürfnisse und Erwartungen eingehen.

Zudem haben wir im Laufe der Jahre durch unsere praktische Arbeit unmittelbar erfahren, wie dynamisch sich der gesamte Content-Bereich weiterentwickelt. Inhaltlich abgeschlossene Weiterbildungen können daher immer nur einen Moment abbilden und sind womöglich morgen schon überholt. 

Neue Entwicklungen können wir dagegen direkt aufnehmen und in Lektionen und Module umsetzen. Gleichzeitig überarbeiten wir bestehende Lektionen, wenn es sich anbietet. Oder wir ergänzen sie mit Materialien wie Checklisten oder Aufgabenblättern.

Dieses Konzept der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Lernenden und der Inhalte der Academy bietet sich nicht für jeden Themenbereich an. Doch für die intensive Auseinandersetzung mit Inhalten ist es aus unserer Sicht genau richtig. Mit etwa einer Lernstunde pro Woche können unsere Teilnehmenden sukzessive ihr Content-Wissen aufbauen und das Gelernte sofort in den Arbeitsalltag einfließen lassen.

Euer Selbstlernangebot enthält eine Live-Komponente, ein monatliches Meetup mit Euch/Dir. Hat das in erster Linie inhaltliche oder formalen Gründen, um Euer Angebot prinzipiell um eine Live-Komponente zu erweitern?

Unser monatliches Meetup hat mehrere zusätzliche Funktionen. Natürlich sollen die Teilnehmenden auch hier Impulse und Wissen für ihre Arbeit mitnehmen können. Doch fast noch wichtiger ist uns der direkte Austausch. 

Wir experimentieren derzeit noch mit verschiedenen Formaten, aber bislang haben wir ganz gute Erfahrungen damit gemacht, die Meetups offen zu gestalten. Das bedeutet konkret, dass alle, die sich aktiv beteiligen wollen, dies auch tun können. Wer das lieber nicht möchte oder gerade nicht kann, darf gerne auch nur zuhören. 

Es geht funktionell also nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch um den Communitygedanken und um einen praktischen Erfahrungsaustausch. Nicht zuletzt ist es für unsere Teilnehmer und Teilnehmerinnen durchaus interessant, die Menschen hinter den Inhalten besser kennenzulernen. Das zumindest wurde uns mehrfach zurückgemeldet. 

Das gilt im Umkehrschluss natürlich auch für uns, denn auch wir möchten unsere Teilnehmenden besser kennenlernen. Im Idealfall lernen sich die Teilnehmenden auch untereinander kennen und können Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig unterstützen. Das ist zumindest ein wichtiger Teil unserer Vision.

Vielen Dank bis hierhin, Falk.

Interview und Artikel von Norbert Diedrich.