Referat und Vortrag erfolgreich halten

Bereits während der Schulzeit, aber auch während eines späteren Studiums oder im Berufsleben müssen immer wieder Referate gehalten und Vorträge souverän präsentiert werden. Besonders wichtig sind dabei ein sicheres Auftreten vor der Gruppe sowie eine klare Struktur, damit die Zuhörer den Inhalten zu jeder Zeit folgen können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Begriffe „Referat“ und „Vortrag“ ähneln sich, können aber nicht synonym verwendet werden.
  • Sowohl Referate als auch Vorträge werden meist durch technische Hilfsmittel (z. B. Präsentation) unterstützt.
  • Vorträge finden vor allem im beruflichen, Referate im schulischen oder universitären Kontext statt.

Referat und Vortrag: Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Die Begrifflichkeiten „Referat“ und „Vortrag“ sowie deren Anwendung in der Praxis haben einige Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede, die Sie kennen sollten.

Charakterisierung von Referat und Vortrag

Die Wortursprünge der Begriffe „Referat“ und „Vortrag“ müssen unterschieden werden. Das Verb „vortragen“ meint „etwas vor die Zuhörer tragen“. Das bedeutet, dass bei einem Vortrag von einem Referenten über ein bestimmtes Thema geredet bzw. referiert wird. „Referat“ bezieht sich auf das Lateinische „referre“ – „zurückbringen". Hier geht es darum, einer Gruppe von Zuhörern über etwas zu „berichten“. Im Falle eines Referats sind das die Inhalte, die man zuvor erarbeitet hat. Ein Vortrag findet immer mündlich und meist im beruflichen Kontext statt, ein Referat wird ebenfalls meist mündlich gehalten, kann aber auch schriftlich sein. Es wird vor allem in der Schule oder der Universität eingesetzt.

Beide Begriffe ähneln sich und beschreiben die Präsentation von Inhalten vor einer Gruppe von Zuhörern, können jedoch nicht synonym verwendet werden.

Unterschiede von Referat und Vortrag

Bei einem Vortrag steht die Vermittlung von Wissen, Informationen und Zusammenhängen im Vordergrund. Er wird in der Regel von einem Experten auf einem bestimmten Gebiet gehalten, der in eben diesem Vortrag sein Expertenwissen an die restlichen Zuhörer vermittelt. Idealerweise ist ein Vortrag zeitgleich auch motivierend und überzeugend – um die Zuhörer zu einer bestimmten Handlung zu bewegen (z. B. ein Werbevortrag). Bei einem Referat handelt es sich um eine Form des Vortrags, meist im Rahmen der Schule oder Hochschule. Bei einem Referat ist jedoch die reine Wissensvermittlung das Ziel der Präsentation. Wer ein Referat hält, soll zeigen, dass er sein Referatsthema und deren tiefergehenden Inhalte verstanden hat und anderen anschaulich vermitteln kann. Anders als mancher Vortrag (z. B. Werbevortrag, Coaching) hat ein Referat jedoch nicht zum Ziel, die Zuhörer von etwas zu überzeugen oder zu beeinflussen.

Gemeinsamkeiten von Referat und Vortrag

Grundlegend haben ein Referat und ein Vortrag viele Gemeinsamkeiten. Sowohl bei einem Vortrag als auch bei einem Referat geht es darum, ein bestimmtes Thema oder einen Themenkomplex zu präsentieren und mit Expertenwissen auf diesem Gebiet für die Zuhörer zur Verfügung zu stehen. Jedes Referat ist auch ein Vortrag von Inhalten, die der Referent zuvor erarbeitet hat. Nicht jeder Vortrag hingegen kann auch als Referat verstanden werden, denn nicht immer werden nur Inhalte referiert, sondern darüber hinaus auch gezielte Überzeugungsarbeit geleistet. Beide können durch den Einsatz von Medien, z. B. Bilder, Diagramme oder Stichpunkte in einer PowerPoint-Präsentation unterstützt bzw. ergänzt werden.

Vortrag halten

Wer einen Vortrag halten möchte, sollte sich ausgiebig mit dem zu referierenden Thema auseinandersetzen. Fragen Sie sich zuerst, was Sie ihren Zuhörern präsentieren möchten. Worauf kommt es an, welches sind die Kerninhalte, die Sie vermitteln möchten?

Vorbereitung: Thema, Zieldefinition und Recherche

Bei den meisten Vorträgen bzw. Referaten wird ein Thema, über das referiert werden soll, vorgegeben. Oft handelt es sich um ein breit gefächertes Oberthema, dass dann von Ihnen als Referent in der Vorbereitung weiter eingegrenzt werden kann oder sollte.

Fragen Sie sich unbedingt, welches Ziel Sie mit dem Vortrag verfolgen. Möchten Sie Ihr Wissen in einem bestimmten Themenbereich weitergeben? Oder möchten sie ggf. darüber hinaus die Zuhörer dazu bewegen, einen Vertrag abzuschließen oder ein Produkt zu kaufen? Dann sollten Sie entsprechende Überzeugungstechniken anwenden, z. B. die Vorteile eines Produkts aufzählen und seine Einzigartigkeit gegenüber vergleichbaren Möglichkeiten aufzeigen.

Nachdem die Ziele eines Vortrags festgelegt wurden, kann mit der Recherche begonnen werden. Insbesondere bei Referaten werden häufig Literaturvorschläge von Lehrern oder Dozenten gemacht, die Studenten oder Schüler erarbeiten und um Anschluss vorstellen sollten. Bei einem Vortrag sind Sie meist freier in der Auswahl der Inhalte, die Sie vortragen und können Quellen frei(er) wählen. Gerade bei beruflichen Vorträgen können das auch Erfahrungen sein, die Sie während Ihres Berufsalltags gemacht haben.

Struktur und Inhalte festlegen

Die Struktur eines Vortrags ist wichtiger, als viele Referenten annehmen. Ein roter Faden sollte sich durch die gesamte Präsentation ziehen, damit das Verständnis der Zuhörer zu jeder Zeit sichergestellt werden kann. Der Einstieg in ein Thema ist dabei wichtig, um die Aufmerksamkeit der Zuhörer sicherzustellen.

Gelungener Einstieg

Es ist wichtig, einen interessanten Einstieg für den Vortrag vorzubereiten. Das können Sie tun, in dem Sie zu Beginn eine provokative Aussage treffen, eine Abbildung zeigen, ein aktuelles Thema aus den Nachrichten aufgreifen oder mit einem Zitat beginnen. So stellen Sie sicher, dass Sie die Aufmerksamkeit der Zuhörer auf sich lenken. Zeigen Sie die Relevanz des Vortragsthemas auf. Welchen Mehrwert hat die Präsentation für die Zuhörer? Ebenfalls in der Einleitung sollte eine kurze Vorstellung von Ihnen als Referent erfolgen.

Roten Faden einhalten

Um ein Verständnis der Zuhörer sicherzustellen, sollten sich Redner an einen roten Faden halten. Dazu kann es sinnvoll sein, ebenso wie bei einer schriftlichen Arbeit (Hausarbeit, Abschlussarbeit) ein Inhaltsverzeichnis zu erstellen und zu Beginn des Vortrags kurz vorzustellen. Für Zuhörer ist es einfacher, einem Vortrag zu folgen, wenn sie wissen, über was derzeit gesprochen wird und welche Inhalte folgen werden. Ein Vortrag bzw. Referat sollte chronologisch aufgebaut werden und von allgemeinen Betrachtungsweisen, z. B. wichtigen allgemeinen Definitionen, hin zu konkreten Fallbeispielen führen. Wenn Sie zuvor nicht erklärt haben, was der Begriff „Fotosynthese“ bedeutet, werden die meisten Schüler nicht verstehen, wie Fotosynthese in der Praxis funktioniert.

Präsentation erstellen

Der unterstützende Einsatz von einer Präsentation, wie etwa einer PowerPoint-Präsentation, wird grundsätzlich empfohlen. Die Stichpunkte auf den Folien sollten kurz und knapp sein und nicht 1:1 das wiedergeben, was Sie Ihren Zuhörern zu einem Thema erzählen wollen. Andernfalls wird eine Präsentation schnell eintönig und Zuhörer bekommen den Eindruck, nicht richtig zuhören zu müssen, da sie alle wichtigen Inhalte ohnehin später noch einmal auf den Folien ablesen können.

Richtig vortragen

Jeder Referent sollte möglichst frei vortragen. Es kann helfen, sich Stichpunkte auf Karteikarten zu machen und diese als Vorbereitung auf den Vortrag oder das Referat mehrfach laut durchzugehen, um die Inhalte, die man vermitteln möchte, in einem bündigen Zusammenhang hervorzubringen. Je häufiger Sie üben, was Sie sagen wollen, desto leichter wird es Ihnen fallen, das Vorbereitete vorzutragen.

Achten Sie während des Vortrags auf einen sicheren, geraden Stand. Nach innen gedrehte Füße, überkreuze Beine oder ein wippender, unruhiger Stand wirken unsicher, obwohl Sie das vielleicht gar nicht sind. Idealerweise sollten Sie hüftbreit stehen und die Knie locker lassen. Die Fußspitzen sollten nach vorne zeigen. Das wirkt nicht nur selbstsicher, sondern ist zugleich wichtige Voraussetzung für eine klare, deutliche Stimme. Versuchen Sie, nicht stocksteif vor den Zuhörern zu stehen, sondern die Präsentation dort, wo es treffend erscheint (z. B. bei Maßangaben) mit der passenden Gestik zu unterstützen. Auf wildes, hektisches Gestikulieren sollte verzichtet werden.

Publikum miteinbeziehen

Während eines Vortags sollten Sie sich unbedingt dem Publikum zuwenden, um einen offenen und ansprechbaren Eindruck zu vermitteln. Halten Sie Blickkontakt, um während des Vortrags Reaktionen und mögliche Rückfragen des Publikums nicht zu verpassen. Idealerweise können Sie auch während des Vortrags auf Wortmeldungen reagieren, damit diese immer in den unmittelbaren Kontext eingebettet behandelt werden können. Pausen währen des Redeflusses sind wichtig, um den Zuhörern Zeit zum Nachdenken zu lassen und Rückfragen zu ermöglichen.

Hilfsmittel und Multimedia einsetzen

Es gibt verschiedene Hilfsmittel, vor allem technisch basierter Natur, die für einen Vortrag verwendet werden können. Dazu zählen:

  • Präsentation (meist mit Power-Point oder Keynote)
  • Laserpointer (um Inhalte auf den Folien per Laser zeigen zu können)
  • Tafel bzw. Flipchart
  • Handout (samt Zusammenfassung des Vortrags), ermöglicht Zuhörern weitere Notizen während des Vortrags zu machen
  • Videos oder Bilder
  • Abbildungen, Tabellen, Grafiken

Erfolgsfaktoren

Eine gute Vorbereitung, die zeitnah beginnt, ist bei einem Vortrag oder Referat der erste Weg zum Erfolg. Ein Vortrag sollte angemessen vorbereitet, aber auch nachbereitet werden.

Referenten sollten einen Vortrag einige Male vollständig laut durchsprechen, bevor sie ihn offiziell halten. So können Sie einen angemessenen Redefluss, ohne Unterbrechungen durch Stottern oder weitere Unsicherheiten, trainieren. Gleichzeitig können Sie die benötigte Zeit stoppen, also wie lange eine Präsentation (ohne Unterbrechungen) dauert. So wissen Sie, ob Sie einen Vortrag ggf. kürzen oder verlängern müssen. Wer einen Vortrag aus Übungszwecken laut hält, kann gleichzeitig seine Stimme trainieren und sich an den Klang seiner Stimme gewöhnen. In den einzelnen Parts einer Präsentation sollten Sie versuchen Lautstärke und Sprechtempo zu variieren, um den Zuhörern Abwechslung zu bieten.

Um sich und seine Präsentationsfähigkeiten stetig zu verbessern, gehört zu einem erfolgreichen Vortrag auch immer eine angemessene Nachbereitung. Das ist z. B. möglich, in dem Sie die Zuhörer um ein Feedback bitten. Sie können auch einen erfahrenen (Studien-)Kollegen fragen, ob er Ihnen Rückmeldung geben möchte, nachdem Sie Ihren Vortrag vor ihm gehalten haben. Eine weitere Möglichkeit, einen Vortrag nachzubereiten, ist die ehrliche Selbstreflexion. Hinterfragen Sie, was aus Ihrer persönlichen Sicht nicht so gut gelaufen ist. Konnten Sie auf alle Rückfragen angemessen reagieren, wenn nicht – woran hat es gelegen? Gab es Phasen, in denen das Publikum unaufmerksam schien und können Sie sich erklären warum? Anhand dieser ehrlichen Einschätzung können Sie sich beim nächsten Mal noch spezifischer auf einen Vortrag bzw. ein Referat vorbereiten.

Tipps

Eine gute Vorbereitung einer Präsentation ist bereits die halbe Miete. Folgende 3 Tipps sollten Sie zusätzlich beachten, wenn Sie das nächste Mal einen Vortrag oder ein Referat halten.

Einfache Sätze verwenden

Sie sollten während eines Vortrags oder Referats auf eine allzu gehobene Ausdrucksweise und lange Schachtelsätze verzichten. Um Wissen an andere zu vermitteln gilt: Je kürzer und prägnanter, desto besser! So garantieren Sie, das Ihre Zuhörer alle Inhalte gut verstehen können. Es ist nicht notwendig, Ihr Expertenwissen durch die ständige Verwendung von Fachjargon oder Fachtermini unter Beweis zu stellen. Stattdessen punkten Sie, wenn Sie auf Rückfragen oder Diskussionspunkte souverän reagieren können.

Beispiele nutzen

Überall wo es möglich und passend erscheint, können Referenten Beispiele verwenden, um theoretische Inhalte zu vermitteln. Beispiele können helfen, das Verständnis zu fördern. Sie bleiben den Zuhörern in Erinnerung. Referieren Sie beispielsweise über ein bestimmtes Gesetz in der deutschen Verfassung und gibt es hierzu ein interessanten Fallurteil, sollten Sie das in Ihr Referat einbauen.

Möglichst wenig Füllwörter verwenden

Häufig bemerken Redner gar nicht, wie häufig sie unnötige Füllwörter verwenden. Das lässt sich recht einfach vermeiden. Je häufiger Sie Ihre Präsentation im Vorfeld (laut!) trainieren, desto weniger neigen Sie dazu, Füllwörter wie „ähm“ oder „und“ zu verwenden. Durch den eingeübten Redefluss schleichen sich diese „Lückenfüller“ schlichtweg deutlich seltener ein.

Literaturverzeichnis einfügen

Ein Referat oder Vortrag sollte nicht nur ein Inhaltsverzeichnis besitzen, sondern am Ende ebenfalls auf die verwendeten Quellen hinweisen. Bei einem Referat bzw. Vortrag in der Schule oder Hochschule ist das ohnehin Pflicht, damit sowohl Mitschüler, Studienkollegen und Dozenten wissen, auf welche Inhalte Sie sich bezogen haben und bei Bedarf das Gesagte anhand der Literatur noch einmal nachvollziehen können. Aber auch bei einem Vortrag im beruflichen Kontext sollten Sie auf korrekte Quellenangaben nicht verzichten.

Fazit

Wer einen Vortrag oder ein Referat halten möchte, sollte sich genügend Zeit für die Vorbereitung nehmen. Wichtig ist es, den Vortrag laut und idealerweise vor der Familie oder Freunden zu trainieren. Aber nicht die Vorbereitung allein ist entscheidend, sondern auch die Struktur einer Präsentation sollte gut überdacht werden. Ein roter Faden ist wichtig, damit die Zuhörer zu jeder Zeit folgen können.