Abschlussarbeit schreiben: mit 3 Tipps zum Erfolg

Jeder, der vor der Herausforderung steht eine Abschlussarbeit zu schreiben, hat hin und wieder Sorge davor, an dieser Aufgabe zu scheitern. Der Weg zum Bachelor, Master oder Doktor führt immer über eine Abschlussarbeit. Wie Sie erfolgreich eine Abschlussarbeit schreiben, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Abschlussarbeit folgt am Ende eines Studiums, um den Bachelor- oder Mastertitel zu erhalten
  • Es sind empirische und theoretische Abschlussarbeiten möglich
  • Ausschließlich theoretische Abschlussarbeiten sind eher selten (da die empirische Eigenleistung fehlt) und werden meist nur in Bachelorstudiengängen geschrieben

Welche Abschlussarbeiten gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Abschlussarbeiten. Am häufigsten ist eine Abschlussarbeit am Ende eines Studiums. Jeder Student, der einen akademischen Titel erhalten möchte, muss vorher eine Bachelor- oder Masterarbeit schreiben. Dabei wird zwischen theoretischen und empirischen Arbeiten unterschieden. In theoretischen Abschlussarbeiten werden keine wissenschaftlichen Daten eigenständig erhoben. Bei empirischen Vorgehensweisen wird eine Datenerhebung von Studenten selbst durchgeführt und ausgewertet, etwa ein Interview oder eine Umfrage. Wer einen Doktortitel erhalten möchte, reicht als Abschlussarbeit eine Dissertation ein. In dieser müssen auf jeden Fall empirische Daten erhoben werden.

Es ist nicht unüblich, eine Abschlussarbeit, wie eine Bachelorarbeit oder auch Masterarbeit in einem Unternehmen zu schreiben. Meist arbeitet man vorab für dieses Unternehmen, absolviert zum Beispiel ein Praktikum, um dann im Anschluss mit dem Schreiben der Abschlussarbeit zu beginnen. Das Ziel ist es, neue Erkenntnisse zu gewinnen, die auch für das Unternehmen in Bezug auf z. B. Kundengewinnung oder Kundenbedingung interessant sein können.

Themenauswahl und Eingrenzung der Abschlussarbeit

Ein gelungenes Thema ist der erste Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Abschlussarbeit. Daher ist es wichtig, ein relevantes Thema zu wählen und dieses eng genug einzugrenzen. Wer das Thema für seine Abschlussarbeit zu weit steckt, der wird es schwer haben beim Schreiben der Abschlussarbeit den roten Faden beizubehalten.

Die Anforderungen an das Thema sind von Universitäten in der Regel offen formuliert, um Studenten einen Gestaltungsspielraum zu geben. Wichtig ist es, eine Forschungsfrage für seine Abschlussarbeit festzulegen und diese im Zuge der Arbeit mithilfe geeigneter Literatur zu beantworten. Bei der Themenfindung und Schwerpunktsetzung wird Ihnen der Betreuer Ihrer Abschlussarbeit bei Bedarf weiterhelfen.

Für sich selbst sollten Sie folgende Dinge beachten, wenn Sie das Thema für Ihre Abschlussarbeit festlegen:

  • Idealerweise ist bereits Vorwissen im gewählten Themenbereich vorhanden
  • Sie können sich vorstellen, sich mehrere Wochen intensiv mit dem gewählten Thema zu beschäftigen
  • Das Thema sollte Sie bei ihren weiteren Zielen (Studium oder Beruf) weiterbringen
  • Das Thema muss in dem vorgegebenen Zeitraum zu bearbeiten sein

Aufbau

Je nach Studiengang werden verschiedene Anforderungen an eine Bachelorarbeit oder Masterarbeit gestellt. Sie sollten sich unbedingt an die Vorgaben Ihrer Fakultät bzw. ihres Professoren halten, um beim Aufbau der Abschlussarbeit keine vermeidbaren Fehler zu machen.

Es gibt beim Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit aber auch viele Gemeinsamkeiten, unabhängig davon, in welchem Fachbereich Sie studieren. Jede Abschlussarbeit folgt einem grundsätzlich identischen Aufbau. Diese Gliederung gibt Studenten eine Struktur, an der sie sich beim Schreiben ihrer Abschlussarbeit halten sollten.

Die grundsätzliche Gliederung einer Abschlussarbeit sieht folgendermaßen aus:

  • Einleitung
  • Hauptteil
  • Fazit und Ausblick
  • Literaturverzeichnis
  • Anhang
  • Eigenständigkeitserklärung

Einleitung

Die Einleitung umfasst ca. 10 Prozent einer Abschlussarbeit. In dieser wird das Thema der Abschlussarbeit vorgestellt. Neben dem Thema wird auch das Ziel der Abschlussarbeit formuliert und darauf eingegangen, welche Schritte unternommen werden, um dieses Ziel zu erreichen. Die wissenschaftliche Relevanz der jeweiligen Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation sollte herausgestellt werden. Wieso ist das behandelte Thema relevant und welchen Mehrwert kann es bieten?

Hauptteil

Der Hauptteil einer Abschlussarbeit ist in verschiedene Teilbereiche gegliedert. Er beginnt mit einem theoretischen Teil, gefolgt von der Vorstellung der Methodik. Im Anschluss werden die Ergebnisse vorgestellt und diskutiert.

Theorieteil

Im Theorieteil referieren Studenten wichtige Literatur, die es braucht, um die gestellte Forschungsfrage zu beantworten. Es kann sein, dass der Betreuer Ihrer Abschlussarbeit Pflichtliteratur vorgibt, die in jedem Fall behandelt werden muss.

Zu Beginn werden meist wichtige Begriffsdefinitionen gegeben und/oder Methoden, Theorien oder Modelle vorgestellt, die in Bezug auf das Thema der Abschlussarbeit relevant sind. Es ist wichtig, den aktuellen Forschungsstand abzubilden. Mittels des theoretischen Hintergrunds leiten Studenten bei einer theoretischen Arbeit auf die konkrete Fragestellung und bei einer empirischen Arbeit auf hervorgebrachte Hypothesen durch die Datenerhebung hin. Der theoretische Teil umfasst ca. 30 bis 40 Prozent einer Abschlussarbeit.

Methodik

Es folgt der Methodikteil einer Abschlussarbeit. Die Methodik beschreibt, wie genau eine Forschung betrieben wurde. Im Falle einer theoretischen Arbeit ist die gewählte Methodik eine Literatur-Review bzw. eine Literaturarbeit. Hier wird bereits vorhandene Literatur zu einem Thema gesucht, bewertet und eingesetzt, um die Forschungsfrage einer Abschlussarbeit zu beantworten und aufgestellte Hypothesen zu prüfen. In der Methodik einer theoretischen Arbeit wird darauf hingewiesen, wie die gewählte Literatur dazu beitragen kann, das Thema sowie die Forschungsfrage der Abschlussarbeit angemessen zu behandeln bzw. zu beantworten. Ebenfalls wird drauf eingegangen, nach welchen Kriterien die Literatur für Ihre theoretische Abschlussarbeit ausgewählt wurde.

Wenn Sie eine empirische Abschlussarbeit schreiben, wird die Methodik meist ein wenig ausführlicher beschreiben als bei einer theoretischen Arbeit. Mögliche empirische Vorgehensweisen, um Daten eigenständig zu erheben, sind etwa (Experten-)Interviews, Umfragen, Gruppendiskussionen oder qualitative Inhaltsanalysen (detaillierte Untersuchungen eines Fallbeispiels). Es ist auch möglich, eine quantitative Forschung zu betreiben. Bei einer quantitativen Forschung geht es anders als bei einer qualitativen Forschung darum, möglichst viele Teilnehmer zu generieren, um ein repräsentatives Ergebnis zu erhalten, das statistisch ausgewertet werden kann. Ein Beispiel für eine quantitative Forschungsmethode ist z. B. eine Umfrage. Im Fall einer qualitativen Forschung geht es um die detaillierte Analyse eines Phänomens. Es handelt sich um wenige Einzelbeispiele, wie z. B. ein oder wenige Interviews, die im Anschluss interpretativ ausgewertet werden können.

Der Methodikteil dient dazu, die Nachprüfbarkeit (Intersubjektivität) der durchgeführten Untersuchung in einer Abschlussarbeit zu gewährleisten. Zu Beginn wird erklärt, welches Untersuchungsdesign aus welchem Grund ausgewählt wurde. Anschließend wird auf Details der durchgeführten Untersuchung eingegangen: Das sind beispielsweise der Erhebungszeitraum, die Stichprobe sowie die Art der Durchführung. Die Methodik umfasst maximal 10 Prozent einer Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation.

Ergebnisteil

Insbesondere in einer empirischen Arbeit ist die Vorstellung der Ergebnisse einer durchgeführten Datenerhebung wichtig, er nimmt zwischen 10 und 20 Prozent der gesamten Abschlussarbeit ein. Die empirischen Befunde sollten klar und deutlich zusammengefasst und vorgestellt werden – dabei kann auch darauf eingegangen werden, wie eine Untersuchung verlaufen ist. Studenten sollten ihre in der Einleitung formulierte Forschungsfrage und weitere aufgestellte Hypothesen zu einem Thema nutzen, um einen roten Faden beizubehalten und die Abschlussarbeit angemessen zu strukturieren. Welche Antwort auf die Forschungsfrage geben die empirisch gewonnen Ergebnisse? Arbeiten Sie die erarbeiteten Ergebnisse der Reihe nach ab und achten Sie auf eine verständliche, zusammenhängende Präsentation. In einem Ergebnisteil können auch Tabellen (vor allem bei quantitativer Forschung) verwendet werden. Wählen Sie eine Darstellung als Tabelle jedoch nur, wenn das erhobene Material es hergibt und den Lesern das Verständnis vereinfacht wird. Eine Tabelle bietet sich beispielsweise dann an, wenn viele Zahlen miteinander verglichen werden sollen.

Da in einer Literaturarbeit oder bei einer Literatur-Review keine Daten erhoben werden, werden im Ergebnisteil die Erkenntnisse vorgestellt, die in der Auseinandersetzung mit der jeweiligen Literatur entstanden sind. Welche Antwort geben die in der Literatur hervorgebrachten Daten auf die gestellte Forschungsfrage? Welche aufgestellten Hypothesen werden bestärkt und welche nicht? Der Ergebnisteil in einer theoretischen Arbeit umfasst ca. 10–15 Prozent.

Im Ergebnisteil sollte keine weiterführende Interpretation der Ergebnisse erfolgen, dieser Part gehört in die abschließende Diskussion. Ebenfalls sollten im Ergebnisteil keine neuen Studien mehr genannt werden, dieses sollten bereits im Theorieteil präsentiert werden, in dem der aktuelle Forschungsstand zu einem Thema wiedergegeben wird.

Diskussion

In der Diskussion einer Abschlussarbeit, auch als eine Art Zusammenführung der Ergebnisse zu verstehen, werden schließlich die gewonnenen Ergebnisse interpretiert. Was bedeuten die Ergebnisse in Bezug auf die aufgestellten Hypothesen? Wurden die getätigten Annahmen durch die durchgeführte empirische Untersuchung oder die literarische Aufarbeitung innerhalb der Literaturarbeit bzw. Literatur-Review bestätigt oder nicht? An dieser Stelle sollte auch das theoretische Grundgerüst (der Theorieteil) noch einmal mit einbezogen werden. Die Diskussion ist der Teil, in dem alle Ergebnisse kurz und bündig zusammengefasst werden, um der Argumentation innerhalb der Abschlussarbeit Gewicht zu verleihen. Zusätzlich wird kurz Bezug auf den aktuellen Forschungsstand genommen. Passen die gewonnen Ergebnisse zur bisherigen Forschung?

Fazit und Ausblick

Der Aufbau einer Abschlussarbeit endet immer mit dem Fazit, bei dem gleichzeitig ein Ausblick gegeben werden kann. Es umfasst zwischen 5 und 10 Prozent der Gesamtarbeit. Das Fazit sollte ein Anknüpfung zur Einleitung erkennen lassen. Wurde die Fragestellung der Abschlussarbeit vollumfänglich beantwortet, konnte das gesetzte Ziel erreicht werden? Es ist an dieser Stelle erlaubt und bei Bedarf wünschenswert, auf mögliche Einschränkungen einer Abschlussarbeit aufmerksam zu machen. Hier kann es zum Beispiel um die Frage gehen, ob eine durchgeführte empirische Studie repräsentativ ist oder nicht (das Ziel sollte sein, dass sie es ist). Der Ausblick beschäftigt sich mit in der Zukunft zu erwartenden Entwicklungen zum Thema der Abschlussarbeit oder stellt heraus, welche Forschungslücken möglicherweise noch beantwortet oder aufgearbeitet werden müssen.

Literaturverzeichnis

Das Literaturverzeichnis einer Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation gibt den Lesern einen vollständigen Überblick über die zur Erstellung der Arbeit genutzten Literatur.

Folgende Punkte sind für ein Literaturverzeichnis essenziell:

  • Vollständigkeit der Angaben: Alle verwendeten Quellen müssen angegeben werden. Quellen, aus denen nicht zitiert oder paraphrasiert wurden hingegen, dürfen nicht genannt werden.
  • Übersichtlichkeit: Wird durch alphabetische Reihenfolge (Nachnamen von A bis Z) sichergestellt.
  • Formale Richtigkeit und Einheitlichkeit der Zitation: Laut Harvard-Zitierregeln, APA-Standard, MLA-Standard oder deutscher Zitierweise.

Anhang

Der Anhang einer Abschlussarbeit wird optional verwendet. Er bietet die Möglichkeit, bei Bedarf ergänzende Informationen anzuführen. Hier kann Material aufgeführt werden, dass im Fließtext den Lesefluss stören würde, beispielsweise der Fragebogen einer durchgeführten Umfrage oder eine wichtige E-Mail, die ein Experte zu einem Thema geschickt hat. Falls Sie mehrere Anhänge für eine Abschlussarbeit haben, empfiehlt es sich, zur besseren Übersichtlichkeit ein Anhangsverzeichnis zu erstellen. Wenn Sie ein Anhangsverzeichnis in ihrer Abschlussarbeit verwenden möchten, wird dieses unmittelbar vor dem Anhang platziert.

Ein Abbildungsverzeichnis sowie ein Tabellenverzeichnis sind für verwendete Abbildungen oder Grafiken sowie Tabellen im Fließtext einer Abschlussarbeit separat zu erstellen und werden bei Bedarf direkt hinter dem Inhaltsverzeichnis eingefügt.

Erklärung über die eigenständige Erstellung

Eine unterschriebene Eigenständigkeitserklärung darf in einer Abschlussarbeit nicht fehlen. Mit dieser versichern Studenten, die vorgelegte Abschlussarbeit eigenständig und ohne fremde Hilfe geschrieben zu haben. Ebenfalls übernehmen sie hier die Verantwortung für eine plagiatsfreie Arbeit, in der alle zitierten oder paraphrasierten Übernahmen durch Angabe einer Quelle kenntlich gemacht wurden.

In einigen Abschlussarbeiten wird statt einer Eigenständigkeitserklärung eine eidesstattliche Erklärung geleistet. Hier leisten die Studenten einen stattlichen Eid, eine Abschlussarbeit selbstständig geschrieben, nicht plagiiert und nicht bereits zuvor als Prüfungsleistung eingereicht zu haben.

Beispiel für Eigenständigkeitserklärung

Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit mit dem Thema „…“ selbstständig verfasst habe, dass ich sie zuvor an keiner anderen Hochschule und in keinem anderen Studiengang als Prüfungsleistung eingereicht habe und dass ich keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Alle Stellen der Arbeit, die wörtlich oder sinngemäß aus anderen Quellen entnommen wurden, sind als solche kenntlich gemacht.

________________ Ort, Datum                                                               __________________ Unterschrift

Umfang und Dauer

Je nach Studiengang ist der Umfang einer Abschlussarbeit verschieden, ebenso der Zeitraum, der für die Bearbeitung zur Verfügung gestellt wird.

Für eine Bachelorarbeit bekommen Absolventen zwischen 8 und 16 Wochen Zeit. Ihr Umfang variiert stark, zwischen 30 und 60 Seiten. Der Durchschnittswert liegt bei ca. 40 Seiten. Wer hingegen eine Masterarbeit oder Dissertation verfasst, der bekommt aufgrund des größeren Gesamtumfangs und Arbeitsaufwand mehr Zeit zur Verfügung gestellt. Eine Masterarbeit wird in 3 bis 6 Monaten geschrieben und ist durchschnittlich ca. 80 Seiten lang.

Die Zeitspanne für eine Dissertation, die während einer Promotion zum Doktor geschrieben wird, ist erheblich länger. Das Thema wird in Absprache mit dem Doktorvater festgelegt. Viele Universitäten geben vor, dass eine Dissertation innerhalb von 3 Jahren fertiggestellt sein soll. Nur wenige Anwärter auf einen Doktortitel schließen ihre Promotion jedoch in der angegeben Zeit ab – es handelt sich hier eher um einen groben Richtwert. Die Länge einer Dissertation umfasst zwischen 200 und 300 Seiten. Sie muss auf eigener wissenschaftlicher Forschung basieren und neue Erkenntnisse im gewählten Themenbereich liefern.

Kriterien für eine gute Abschlussarbeit

Eine gelungene Abschlussarbeit ist durch verschiedene Kriterien gekennzeichnet. Entscheidend ist bereits die Themenwahl und Formulierung der Forschungsfrage. Es sollte ein innovatives Thema gewählt werden, zudem aber bereits genügend Literatur vorhanden ist, um den aktuellen Forschungsstand angemessen abzubilden. Eine empirische Studie muss gut vorbereitet und gründlich durchgeführt werden, um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten.

Aber auch eine literaturbasierte Arbeit darf nicht unterschätzt werden. Die detaillierte und gründliche Quellenarbeit, um die Forschungsfrage der Abschlussarbeit zu beantworten, darf nicht unterschätzt werden. Für eine gute Abschlussarbeit ist es ebenfalls wichtig, eine saubere Quellenarbeit zu betreiben. Dazu gehört vor allem das einheitliche Zitiere in einem der möglichen Zitierstile.

Plagiat vermeiden

Ein Plagiat entsteht schneller als man denkt und oftmals unbeabsichtigt. Daher ist es wichtig, die gängigen Zitierregeln zu kennen. Nicht nur direkte Zitate, sondern auch Paraphrasen aus anderen Quellen müssen als solche kenntlich gemacht werden. Sobald es sich nicht um einen eigenen Gedankengang handelt, muss der ursprüngliche Autor angegeben werden. Das korrekte Zitieren erfolgt sowohl im Fließtext bzw. bei der deutschen Zitierweise als Fußnote unter dem Text. Hier reicht ein Kurzbeleg aus. Die vollständige Quellenangabe muss dann im Literaturverzeichnis erfolgen.

Folgende 4 Zitierstile sind in Deutschland wissenschaftlicher Standard:

  • APA-Richtlinien: (Meyer, 2020)
  • Harvard-Zitierweise: (vgl. Meyer 2020: 10)
  • Deutsche Zitierweise: Vgl. Meyer, 2020, S. 10.
  • MLA-Stil: (Meyer 10)

Bei den in Klammern angegebenen Verweisen handelt es sich um Kurzverweise auf eine Quelle, die im Fließtext einer Hausarbeit angegeben werden. Die deutsche Kurz-Zitierweise erfolgt in Fußnoten unter dem Text. Im Literaturverzeichnis muss die Quellenangabe dann vollständig erfolgen.

Zitate und Paraphrasen müssen als solche gekennzeichnet werden, da es sich andernfalls um ein Plagiat handelt. Folgende zwei Möglichkeiten gibt es, um ein Plagiat durch korrektes Zitieren zu vermeiden:

1. Direktes Zitat: Wenn ein vollständiger Satz oder Abschnitt übernommen wird, sollten Sie diesen sofort in Anführungszeichen setzen und die Quelle als Kurzverweis – und wenn nicht bereits vorhanden, als vollständige Angabe im Literaturverzeichnis angeben. Achten Sie auf einen korrekten und einheitlichen Zitierstil.

2. Paraphrasen: Wenn Sie eine Idee oder einen Gedanken aus einer Quelle in eigene Worte umformulieren, ist es noch wichtiger, auf eine Angabe der Quelle zu achten. Andernfalls ist es später kaum noch möglich, die paraphrasierte Stelle wiederzufinden und eine Quelle zu ergänzen. Fehlt die Quelle, gilt eine Paraphrase als Plagiat.

Veröffentlichung der Abschlussarbeit

Besonders, wenn sie daran interessiert sind, nach einem Masterabschluss eine weitere universitäre Laufbahn einzuschlagen, sind Kandidaten interessiert daran, dass ihre Abschlussarbeit veröffentlicht wird. Grundsätzlich gilt: Die Urheberrechte zur Veröffentlichung liegen allen bei demjenigen Studenten, der die Abschlussarbeit verfasst hat. Nach Erhalt der Abschlussnote darf eine Abschlussarbeit eigenständig veröffentlicht werden. Trotzdem muss der Datenschutz eingehalten werden. Persönlichen Daten von Umfrageteilnehmern oder Interviewpartnern dürfen nicht veröffentlicht werden. Wer seine Abschlussarbeit in einem Unternehmen geschrieben hat, darf firmeninterne Informationen meist erst nach Ablauf einer Sperrfrist veröffentlichen.

Mit einer gut bewertetet und daraufhin seitens der Universität veröffentlichten Arbeit, stehen die Chancen auf eine Promotion deutlich besser. Abschlussarbeiten, die offiziell veröffentlicht werden, werden oft auf Englisch verfasst, um die internationale Lesbarkeit zu garantieren.

Sperrklausel bei einer Abschlussarbeit im Unternehmen

Eine Sperrklausel bzw. ein Sperrvermerk steht am Anfang einer Abschlussarbeit. Diese Klausel untersagt die Veröffentlichung bis zum Ablauf einer Sperrfrist. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass eine Abschlussarbeit nicht ungewollt an die Öffentlichkeit gelangt.

Studenten müssen einer Arbeit oft einen Sperrvermerk beifügen, wenn sie diese bei einem Unternehmen schreiben und dessen internen Inhalte geschützt werden sollen. Auch wer in seiner Abschlussarbeit eine (oft technische) Neuerung entwickelt hat, die er möglicherweise patentierten möchte, sollte eine Sperrklausel nutzen. Denn die Patentanmeldung muss vor der Veröffentlichung der Abschlussarbeit vorgenommen werden, danach ist sie nicht mehr möglich.

Schritte beim Verfassen einer Abschlussarbeit

Eine Abschlussarbeit sollte in mehreren Schritten verfasst werden, um am Ende erfolgreich zu sein.

Schritt 1: Themenfindung

Zunächst muss ein Thema für die Abschussarbeit gefunden werden. Dazu sollten sich Studenten mit der Frage auseinandersetzen, welches Thema ihnen liegt, in welchem Bereich bereits Vorerfahrung vorhanden sind und woran sie persönlich interessiert sind.

Schritt 2: Literaturrecherche

Nachdem oder am besten noch während ein geeignetes Thema gesucht wird, kann mit der Literaturrecherche begonnen werden. Existiert genügend Literatur, um den theoretischen Teil einer Abschlussarbeit damit angemessen zu füllen und die Forschungsfrage der Abschlussarbeit auf dieser Grundlage zu beantworten? Die Literaturrecherche sollte nicht unterschätzt werden, denn schließlich liefert geeignete Literatur den theoretischen Rahmen für Ihre Abschlussarbeit. Dieser sollte fundiert sein, um empirische Ergebnisse oder weitere geeignete Literatur (bei einer Literaturarbeit) darauf anwenden zu können.

Schritt 3: Methodik festlegen

Sobald das Thema der Abschlussarbeit feststeht und passende Literatur gefunden wurde, sollte die Methodik ausgewählt werden. Welche Methode am besten für die Beantwortung der gestellten Forschungsfrage geeignet ist, kommt auf das Fachgebiet und die dahinterstehende Thematik an. Die Wahl der Forschungsmethode muss wissenschaftlich begründet werden können. Daher sollten nur Methoden Anwendung finden, die für Ihre Abschlussarbeit einen Mehrwert bieten.

Eine literaturwissenschaftliche Fragestellung (in Bezug auf ein Phänomen innerhalb eines Romans) kann oftmals am besten vor dem Hintergrund einer Literaturarbeit bzw. Literatur Review beantwortet werden. Eine Umfrage oder ein Experteninterview wäre hier nicht geeignet. Bei anderen Forschungsfragen, bei denen es um konkrete Anwendungsbeispiele (etwa die Internetnutzung von Jugendlichen) geht, bieten sich Umfragen an, die dann empirisch ausgewertet werden können.

Schritt 4: Verfassen der Abschlussarbeit

Das Schreiben der Abschlussarbeit ist ein nicht zu unterschätzender Part, der im Verhältnis die meiste Zeit einnimmt. Arbeiten Sie Schritt für Schritt die Gliederung Ihrer Abschlussarbeit ab. Das Fazit sollte unbedingt erst ganz am Ende geschrieben werden. Ebenfalls kann die Diskussion erst dann verfasst werden, wenn der Ergebnisteil fertig ist.

Einige Studenten schreiben auch die Einleitung erst, nachdem sie ihre Abschlussarbeit (zum Großteil) fertiggestellt haben. Das ist grundsätzlich möglich und eine Überarbeitung der Einleitung nach erfolgtem Schreibprozess bleibt meist nicht aus. Überlegen Sie sich dennoch unbedingt vor dem Beginn des Schreibens, welche Forschungsfrage und welches Ziel Sie mit Ihrer Abschlussarbeit verfolgen und halten Sie dieses in der Einleitung bereits zu Beginn schriftlich fest, um Ihrer Abschlussarbeit eine klare Struktur zu verleihen.

Schritt 5: Korrekturlesen

Es ist wichtig, genügend Zeit für das Korrekturlesen einer Abschlussarbeit einzuplanen. Bestenfalls lesen Sie nicht allein Korrektur, sondern fragen Familie, Freunde oder bestenfalls Studienkollegen um Hilfe. Diese können einen fachlichen Blick auf die Inhalte der Arbeit werfen und auf eventuelle Argumentationslücken hinweisen. Ebenfalls sollte gründlich geprüft werden, ob alle verwendeten Quellen in der Abschlussarbeit korrekt und in einer einheitlichen Zitierweise angegeben wurden.

Tipps

Mit folgenden drei Tipps wird das Schreiben einer Abschlussarbeit garantiert gelingen. Denn eine gelungene Abschlussarbeit beginnt bereits bei der Wahl des Betreuers.

Wahl des Betreuers

Die Wahl eines geeigneten Betreuers ist deutlich wichtiger als viele Absolventen denken. Idealerweise kennen Sie den Betreuer Ihrer Abschlussarbeit bereits aus einer Vorlesung oder einem früheren Seminar. Noch besser ist es, wenn sie bereits eine benotete schriftliche Leistung bei ihm erbracht haben, um besser einschätzen zu können, worauf er beim Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten Wert legt. Andernfalls kann es sein, dass sie unterschiedliche Vorstellungen bezüglich des Vorgehens haben und sich das Schreiben der Abschlussarbeit schwieriger gestaltet als gedacht.

Zeitplan erstellen und einhalten

Studenten, die ihre Abschlussarbeit schreiben, sollten vor Beginn der Bearbeitungszeit einen Zeitplan erstellen, in dem sie festlegen, welche Aufgaben in welcher Woche zu erledigen sind. Dort können sie festlegen, welches Kapitel an welchem Tag geschrieben werden soll und welche Literatur dazu gelesen werden muss. Andernfalls verliert man schnell aus dem Blick, was alles noch erledigt werden muss, bevor die Bachelor- oder Masterarbeit abgegeben werden kann.

Lernumgebung ideal gestalten

Es gibt verschiedene Lerntypen. Somit ist nicht für jede Person dieselbe Lernumgebung gleich gut geeignet. Einige Menschen brauchen absolute Ruhe, um zu arbeiten, andere hören gerne ein wenig Musik im Hintergrund. Wiederum andere können nur dann konzentriert arbeiten, wenn sie in einem öffentlichen Bereich lernen, wie etwa der Universitätsbibliothek. Hier können mögliche Ablenkungen ideal vermieden werden. Finden Sie heraus, wo sie am produktivsten arbeiten, um sich das Schreiben Ihrer Abschlussarbeit zu erleichtern!

Fazit

Abschlussarbeiten können als Literaturarbeit (theoretisch) oder durch die Erhebung eigener Daten (empirisch) verfasst werden. Beim Schreiben einer Abschlussarbeit ist gute Organisation ebenso wichtig, wie ein gelungener Aufbau. Dieser beginnt bereits bei der Themenfindung. Das Thema einer Abschlussarbeit muss eng genug eingegrenzt sein, um es in der vorhandenen Bearbeitungsdauer fertigstellen zu können. Der Bearbeitungszeitraum einer Abschlussarbeit ist je nach Studiengang und Gesamtumfang der einzureichenden Arbeit verschieden.